Milchbauern können jetzt auch Klimazertifikate vermarkten
Wels, 17.04.2024: Heimische Milch weist schon jetzt den geringsten CO2-Fußabdruck Europas aus. Wie zahlreiche Studien zeigen kann der Einsatz von pflanzlichen Zusätzen in der Fütterung sich weiter positiv auswirken. Die Bauern profitieren mit dem Verkauf von CO2-Zertifikaten (sogenannten „CO2-credits“) doppelt.
Dass Milch von Berglandmilch-Betrieben Europameister der Umweltverträglichkeit ist, konnte in umfangreichen Untersuchungen des österreichischen Forschungsinstituts für Grünlandwirtschaft Raumberg-Gumpenstein bereits bestätigt werden. Dennoch ist klar, dass angesichts der großen Herausforderung „Klimawandel“ jeder weitere Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen wichtig ist.
So beschäftigt sich das Unternehmen Berglandmilch mit zahlreichen CO2-Reduktionsmaßnahmen im Molkereibetrieb. Wie etwa mit dem Umstieg von fossilen Energieträgern, Erdgas und Erdöl auf Biomasse und Biogas. In Forschungsprojekten setzte man sich auch mit Maßnahmen zur Emissionsreduktion auf den Bauernhöfen der bäuerlichen Mitgliedsbetriebe auseinander.
Studien und Feldversuche zeigten, dass die Beimischung von bestimmten Pflanzenextrakten, Kräutern und ätherischen Ölen in den Futterrationen für positive Wirkungen auf Tiergesundheit, Milchqualität und Futtereffizienz sorgt. Darüber hinaus hat der Einsatz von diesen Beimischungen das Potential, schädliche Methanemissionen, welche auf natürliche Weise während des Verdauungsprozesses der Wiederkäuer entstehen, zu reduzieren. Bislang gab es jedoch keine Möglichkeit diese Klimaleistungen zu zertifizieren und wissenschaftlich anerkannt zu bewerten.
Nun konnte Berglandmilch in monatelanger Vorarbeit ein Klimaprogramm lancieren, das entsprechend dem internationalem Verified Carbon Standard (VCS) zertifiziert wird. Mit dem Abschluss der Validierung können teilnehmende Betriebe Emissionszertifikate für den internationalen Markt generieren. Mithilfe eines Online-Tools werden Daten zur Fütterung wie etwa die Zahl der Tiere oder die Fütterungsperiode eingepflegt. Die daraus erreichte Methanreduktion wird berechnet und CO2-credits generiert. Die Erlöse aus dem Verkauf dieser CO2-credits (Zertifikate) werden den teilnehmenden Betrieben ausbezahlt.
Am Projekt können alle Berglandmilch-Mitgliedsbetriebe teilnehmen. Der Nachweis des Einsatzes von dieser speziellen Futtermischung aus Pflanzenextrakten, Kräutern und Ölen sowie eine einfache Meldung über das Online-Portal des Unternehmens reichen aus, um am Programm teilzunehmen und CO2-credits zu generieren.
„Mit diesem Klimaprogramm können wir aufzeigen, dass unsere Bäuerinnen und Bauern viel Gutes für das Klima tun und maßgeblich zur Dekarbonisierung der gesamten Lieferkette beitragen“ betont Geschäftsführer Josef Braunshofer.
Zusätzlich zu den vorhandenen, strengen Standards, die bereits jetzt in den niedrigen CO2-Emissionsfaktor heimischer Milch einzahlen, können Berglandmilch-Bäuerinnen und Bauern so noch weitere Leistungen erbringen. Durch den Erlös aus dem Verkauf der CO2-credits kann ein Mehrwert für die teilnehmenden Betriebe geschaffen werden.